Pressemitteilung
Erster Radentscheid-Stammtisch
In Traunstein fand ein erster öffentlicher Stammtisch zum Volksbegehren Radentscheid statt.
Helmut Kauer, ÖDP ist maßgeblich an der Umsetzung des Volksbegehrens Radentscheid im Landkreis Traunstein beteiligt:
Am 28. April abends trafen sich im Offenen Raum Traunstein (O.R.T.) Aktive und Interessierte zum ersten „Radentscheid-Stammtisch“. Nachdem Sebastian Volkmann als Vertreter des O.R.T. die Gäste begrüßt und das Modell dieses offenen Raums innerhalb des Vereinshauses erklärt hat, gab Ana Aigner einen Überblick über den Stand des Volksbegehrens „Radentscheid Bayern“, bei dem es um ein bayerisches Radgesetz geht und unter anderem um die Verbesserung der Situation für Fahrradfahrer und Fußgänger geht. Das bayerische Innenministerium hält den Antrag für das Volksbegehren für nicht zulässig und hat ihn dem bayerischen Verfassungsgerichtshof zur Prüfung vorgelegt. Am 10. Mai findet dazu eine öffentliche Anhörung statt, mit einer Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs ist spätestens am 12. Juni zu rechnen.
Anschließend stellte Ilja Frank den Verein "Traunstein Bicycle Club" und seine Ziele vor. Neben der Förderung des Fahrradverkehrs in der Stadt geht es vor allem um die Organisation der „Slow Rolls“. Das sind langsame Rundfahrten für große und kleine Radler*innen, auf sicheren Strecken und mit Polizeibegleitung. Die Ínitiatoren hatten diese Form der Fahrraddemo als Familienereignis in Kanada kennengelernt und wollten sie auch in ihrer Heimatstadt verwirklichen. Am kommenden Samstag, dem 6. Mai, findet bereits die 14. Slow-Roll in Traunstein statt.
„Kidical Mass“ ist ein weiteres Anliegen des Traunstein Bycicle Clubs. Dabei geht es um die Sicherheit für Kinder, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind. Zum Beispiel gibt es bereits in einigen deutschen Städten Modelle, Zubringer zu Schulen zwischen 7 Uhr und 8 Uhr sowie zwischen 12 Uhr und 13 Uhr für den Autoverkehr zu sperren, um den Schulweg sicherer zu machen, sogenannte „Schulstraßen“. Hier entspann sich eine Diskussion zur Schulwegsituation in Traunstein. Besonders der Weg der Kinder in der Chiemseestraße zu ihrem Bus wurde als unübersichtlich und gefährlich eingeschätzt.
Daraufhin erklärte Stadtrat Nils Bödecker, ebenfalls Mitglied des Bicycle Club, das Radkonzept der Stadt Traunstein. Es wurde von einem renommierten Planungsbüro aus Erlangen für Traunstein maßgeschneidert und sieht drei Hauptrouten vor, die das Umland auch für Radfahrer mit der Stadt verbinden, sich in der Innenstadt treffen und durch zahlreiche Querverbindungen miteinander vernetzt werden. Der erste Abschnitt, der in Bau gehen soll, beginnt am Maxplatz und führt als Fahrradstraße über die Wartberghöhe bis zur Haslacher Kirche. Zu diesem Thema findet am 9. Mai eine Informationsveranstaltung im Rathaus Traunstein statt. Unter den Gästen waren einige Anwohnerinner dieser Strecke, so dass es auch an dieser Stelle zu einer lebhaften Diskussion kam. Des öfteren kam zur Sprache, dass mögliche Verbesserungen für den Fahrrad- und Fußverkehr oft durch Vorgaben der staatlichen Baubehörde behindert würden. Ein Vertreter des ADFC bemängelte die häufig veralteten und ungeeigneten Fahrradständer am Bahnhof und an einigen Schulen. Ein anderer raderfahrener Gast erklärte, wie der Übergang von Fahrradwegen in die Kfz-Spur, der leider nicht immer vermieden werden kann, in der Schweiz übersichtlich und ungefährlich gestaltet wird.
Der nächste Radentscheid-Stammtisch wird voraussichtlich in der zweiten Maihälfte in Traunreut stattfinden, Ort und Zeit werden noch bekanntgegeben.